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Offroadreisen - Wie finanziert man das?

Wie sagt man so schön, über Geld spricht man nicht?!          Wir machen es doch!

Da immer wieder Leute danach fragen, wie man das Ganze finanziert und wo man denn überhaupt anfangen sollte packen wir hier mal aus!

Natürlich gibt es viele Möglichkeiten ein solches Hobby zu finanzieren.

Ich möchte euch eine Möglichkeit erläutern; nämlich wie ich es gelöst habe.

 

 

Anhand der vorherigen Überlegungen, wie im Vorbericht geschildert, habe ich mich für ein Fahrzeug entschieden. Vorteil hierbei war, das Fahrzeug ist alltagstauglich. Da ich eh ein neues Fahrzeug benötigte, war es ohnehin eine Investition die so oder so getätigt werden musste. Ich entschied mich für ein Gebrauchtfahrzeug. Da ich einige Umbaumaßnahmen geplant hatte und ein Neufahrzeug in den ersten Jahren einen hohen Wertverlust hat, war ein Neufahrzeug für mich nicht erforderlich. Nun hat man die Basis, wer das nötige Kleingeld hat kann natürlich das Auto einmal komplett professionell aufrüsten lassen, mit all dem was man gerne hätte.

Mir fehlte das Kleingeld, so fing ich einfach an Stück für Stück das Fahrzeug umzubauen.

Es ging los mit einer ordentlichen Hohlraum- und Unterbodenversiegelung. Die exakten Kosten sind schwer zu ermitteln. Es hängt davon ab, ob man die Möglichkeiten und das Knowhow hat selbst Hand anzulegen, oder ob man ein Unternehmen damit beauftragen muss. Dies ist im Prinzip mit allen Sachen so; desto mehr man selber machen kann umso kostengünstiger wird es. Natürlich darf man dabei die eigene Arbeitszeit nicht einrechnen. Bei der Korrosionsvorsorge kann beim Material grob mit 100-200€ gerechnet werden. Lässt man diese Arbeit in einer Werkstatt machen liegt man schnell bei 500-1000€ und mehr.

Für mich steht nach wie vor solch eine Investition an erster Stelle, um die Basis möglichst lange gut in Schuss zu halten.

Danach kann man sich um Fahrwerk und Bereifung kümmern. Ist wieder ein wenig Geld beiseitegelegt worden und die Entscheidung für ein Fahrwerk getroffen (natürlich nach ausreichender und umfangreicher Recherche), kann es losgehen. Je nach Fahrwerk kann man mit 1300-2000€ ohne Einbau rechnen. Hinzukommen die Gebühren für die Eintragung beim TÜV/Dekra. Mit der richtigen Bereifung, je nach Reifenhersteller und Modell sind dort 130-200€ pro Reifen zu rechnen.

Mit diesen Maßnahmen hat man eine gute Basis geschaffen um mit dem Aufbau/Ausbau zum „Wohnen“ zu beginnen. Anfangs war ich mit Dachzelt, welches über der Ladefläche montiert war, unterwegs. Dachzelte gibt es von 600-3000€.

Während man unterwegs war, fielen mir immer wieder Sachen ein die man noch verbessern oder umbauen könnte. Je nach Budget kann man aber auch einiges getrost vernachlässigen. Nach und nach wurden im Laufe der Zeit kleinere Umbaumaßnahmen erledigt, je nachdem wie die persönliche Haushaltslage war.

Solch ein Fernreisefahrzeug entsteht nicht von heute auf morgen. Viel mehr entwickelt es sich und passt sich nach und nach an die Bedürfnisse des Benutzers an.

Um mit sicherem Gefühl durchs Gelände fahren zu können ist ein massiver Unterfahrschutz empfehlenswert. Wie immer gibt es verschiedene Hersteller, dort bewegen sich die Kosten zwischen 350-750€. Je nach dem, was man alles schützen möchte. Zu einem richtigen Fernreisefahrzeug gehört schließlich auch eine große Reichweite - meinen die Meisten, muss aber nicht, entscheidend sind die Reiseziele! Am Anfang tun es auch einfache 20l Reservekanister, die sind günstig und einfach. Aber aufpassen beim Passieren von Staatsgrenzen, dort gibt es Reglungen wie viel zusätzlichen Kraftstoff man einführen darf.

Entschiedet man sich für einen Zusatztank oder einen größeren Ersatztank, kann es schnell ins Geld gehen. Man sollte mit Kosten für einen Tank zwischen 650-1400€ rechnen.

Da ich immer öfter auch in Schlechtwetterregionen fuhr, kam ich zum Entschluss vom Dachzelt Abstand zu nehmen und anstatt der Ladefläche eine Wohnkabine fest auf dem Fahrzeug zu montieren. Dadurch ist das Fahrzeug zwar nicht mehr ganz so alltagstauglich, aber mittlerweile hatte ich zu dem Zeitpunkt einen Zweitwagen. So konnte ich das Alltagsauto zum reinen Reisefahrzeug umfunktionieren. Doch erst sparte ich eine ganze Weile bis ich das Geld für eine Wohnkabine zusammen hatte. Um Kosten zu sparen baute ich diese selbst. Wer dies nicht selber machen kann, sollte für eine Leerkabine (ohne Innenausbau) 10.000-20.000€ einkalkulieren. Man kann Anfangs ganz einfach mit einer Luftmatratze in der Leerkabine übernachten. So kann man während man reist, sich genau überlegen was man alles dabei haben möchte und sollte. Und wie die persönlichen Bedürfnisse am besten im Raum ihren Platz finden sollen. Ist man sich über die Raumaufteilung im Klaren kann es mit dem Innenausbau losgehen.

Hier hängt es ganz stark davon ab welchen Standard man haben möchte. Dem einen reicht eine einfache Holzkonstruktion für das Bett und eine kleine Anrichte mit einem Wasserkanister. Der Nächste legt Wert auf ein Leichtausbau mit High End Technik. Deshalb erstreckt sich die Spanne locker von 600-8.000€.

 

Ihr seht, einen festen Kostenansatz gibt es nicht, es ist eher eine Richtung. Diese bezieht sich hier natürlich auf unseren Pickup.

Handelt es sich um einen geschlossenen Geländewagen oder gar ein LKW, welcher ganze andere Ausmaße hat, nehmen die Kosten natürlich ganz andere Dimensionen an. Die Wenigsten bauen ein Fahrzeug in einem Rutsch um.

Es geht eben Stück für Stück zum Glück!

Ich hoffe ich konnte euch damit einen kleinen Überblick über die Kosten und eine mögliche Finanzierung verschaffen.

 

Hier der Link zum vorherigen Artikel zum Thema "Offroadreisen - Wie geht das?" in welchem wir grundsätzliche Entscheidungen zum Thema Reisen und Fahrzeug beleuchtet haben. 

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